Etiopia-Witten baut gespendete Intensivstation im äthiopischen Ayder Hospital in Mekelle auf

Mitglieder von Etiopia-Witten haben erfolgreich die Deckenhalterungen und die EKG-Monitore in den Räumen der neuen chirurgischen Intensivstation installiert.

Die Mitglieder und Unterstützer von Etiopia-Witten, der Elektroingenieur Martin Hansen, der Lehrer Dr. Reinhold Paas und  dessen Freund Zbigniew Hennig sowie der Feuerwehrmann Michael Heiland  sind im Juli/August für 3 Wochen in die Hauptstadt der nordäthiopischen Provinz Tigray geflogen, um den von Etiopia-Witten mit Spenden gefüllten, im Mai abgesandten  Container dort in Empfang zu nehmen, zu entpacken.

Trotz des sehr frühzeitigen Abschickend der Container aus Deutschland war beim Eintreffen der drei Männer dieser noch nicht vom Zoll in der äthiopischen Hauptstadt für den Transport nach Mekelle frei gegeben worden. Nach Einschalten des Präsidenten der Universität Mekelle, der für das Ayder Hospital mit verantwortlich ist, gelang es den Container von dort auf die 700 Km lange LKW-Reise zu schicken. So kam er glücklicherweise noch so gerade rechtzeitig in Mekelle an, dass er sicher entpackt und die einzelnen Spenden gut gelagert oder an die richtigen Empfänger weiter geleitet werden konnten.
Während der für die Installation der gespendeten Intensivstation-Materialien zur  Verfügung stehenden knappen Woche, konnte nur ein Teil der Arbeiten erledigt werden. Daher entschloss sich Martin Hansen, seinen Aufenthalt  um eine Woche zu verlängern, um die Arbeiten abzuschließen.
Dank seines unermüdlichen Einsatzes und der Kooperation der Techniker des Ayder Hospital gelang es schließlich, das Monitoring und die Monitorzentrale  die Intensivstation vollständig zu installieren. Noch offen ist, wie die Sprache der Software von deutscher in englische Sprache umgewandelt werden kann.

Die Computer und die Schulranzen für die von Etiopia-Witten in den Vorjahren gebauten Schulen sind im Ayder Hospital und an anderer Stelle sicher gelagert worden, um bei dem Besuch der Etiopia-Witten Mitglieder im Februar bei dem Besuch in Äthiopien verteilt zu werden.

Erlebnisbericht vom Etiopia-Witten Mitglied Reinhold Paas

Im Dezember/ Januar 2018/2019 bauten einige Helfer an einigen Tagen die Kinderintensivstation des Marien Hospitals in Herne ab. Wir konnten das Equipment für 11 Betten retten. In Hagen wurde das Material zwischengelagert. Mitte Mai wurde ein 12 Meter langer Überseecontainer mit sämtlichen Krankenhaus- und Ärztematerialien, 350 Schultornistern, 1000 Tragetaschen, 45 Computern incl. Monitoren, Tastaturen und Mäusen, Spinden, Stiefeln , Bänken und Materialien für die Feuerwehr verpackt und auf den Weg nach Djibouti geschickt. Am 11.06. erreichte der Container sein Ziel.

Vom 25.07. bis zum 18.08. reisten Martin Hansen, Zbigniew Hennig und Reinhold Paas nach Mekelle, um den Containerinhalt ordnungsgemäß einzulagern und die medizinische Intensivstation wieder aufzubauen. Zu unserer Überraschung fehlten aber über eine halbe Woche zwei unserer Koffer. Diese hatte der Zoll in Adis Abeba zurückgehalten, weil sich darin für ihn siebzig unbekannte Locheisen zum Verbinden von Metallteilen befanden. Erst nach der Intervention durch den Klinikleiter wurden die Koffer freigegeben. Leider dauerte es noch gut zwei Wochen bis der Container endlich im Ayder Krankenhaus eintraf. In dieser Zeit konnten wir die Mentalität und den Zustand in Äthiopien genauer kennenlernen. Von 12 bis 14.30 Uhr war die Verwaltung nicht ansprechbar, da sich das Personal zum Essen nach Hause begibt. Falsch angeschlossene Steckdosen (380 Volt anstelle von 220 Volt) werden nicht überprüft. Es gibt keine Komplettplanungen, sondern es wird nach und nach bestellt. Mehrere Tage Wasserausfall im Krankenhaus. Die eigene Brunnenpumpe lief nur ca. 10 Sekunden und hatte danach knapp eine Minute Stillstand. Wasser wurde dann per LKW in Tanks zum Krankenhaus gebracht und verteilt. Oft kam es zu Stromausfällen, die durch das Anspringen eines Generators kompensiert wurden. Dazu musste täglich Diesel in Fässern per Pickup angeliefert werden. Man lässt diese vom Auto auf einen LKW-Reifen fallen, um sie in die Halle rollen zu können. Ein unterirdisches Lager ist vorhanden, kann/wird aber nicht genutzt.

Von Mekelle fuhren wir in gut vier Stunden in das 120 Kilometer entfernte Mehoni.

Mehoni Schule aussen

Dort überprüften Herr Hennig und Herr Paas zunächst unsere betreute Chekon Schule. Nahezu das gesamte Mobiliar war kaputt.

Defekte Schulmöbel in der Mehoni Schule

 

Lockere Schreib- und Sitzflächen, andere Bänke wurden durch krummgeschlagene Nägel repariert.

Mehoni Schultafel mit Löchern

Die Tafeln wiesen große Löcher auf.

In der Basale Holzkamp Schule fehlten nach einem Jahr 80 Muttern und 20 Schrauben. Wir ersetzten den Fehlbestand und beschädigten bei den restlichen Bänken die Gewinde, damit Schüler*innen nicht mehr die Muttern entfernen können.

In unserer letzten Woche kam dann am Montag doch noch der Container zum Ayder Krankenhaus. Von Dienstag bis Samstag schafften wir es mit äthiopischen Kollegen die komplette Intensivstation aufzubauen.

Am Sonntag endete für Herrn Hennig und Herrn Paas der Äthioienaufenthalt. Herr Hansen verlängerte seinen Aufenthalt um eine Woche und führte die fehlenden elektrischen Arbeiten durch.

 

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