Etiopia-Witten e.V. zum Informationsaustausch mit dem Auswärtigen Amt in Berlin am 08.11.2022

Gemeinsam mit der stellvertretenden Referatsleiterin für Ost-Afrika und der Referentin für Äthiopien/Eritrea

 

Etiopia-Witten im Auswärtigen Amt

 

Bei einem nahezu einstündigen Gedanken- und Informationsaustausch über die Ursachen, den Verlauf und die aktuelle Situation in vom Krieg leidenden Tigray und umgebender Regionen wurde klar, die Politik der deutschen Bundesregierung und des Auswärtigen Amtes (AA) sich in diesem Konflikt neutral verhält. Dies mit dem Ziel, stets in der Lage zu sein, ggf. mit allen beteiligten Parteien Gespräche führen zu können, die für die Wiederherstellung eines Friedens hilfreich sein könnten. Die seit mehr als 10 Jahren in Tigray als Entwicklungshelfern tätig gewesenen Mitgliedern von Etiopia-Witten hatten sich eine stärkere Reaktion der Regierung auf die Verletzung der Menschenrechte und den Einsatz des Hungers als Kriegsmittel sowie der Drohungen für einen Genozid in Tigray gewünscht,

Es wurde klar, dass die Mitarbeiterin des AA (Frau Aili Rehbein, stellvertretenden Referatsleiterin für Ost-Afrika und Frau Natalie Zange, Referentin für Äthiopien/Eritrea) sehr detailliert über die Vorgänge in Äthiopien, speziell auch in Tigray informiert sind und es sehr bedauern, dass die Aufmerksamkeit der internationalen Medien so gering ist. Eine Möglichkeit, auf die Medienberichterstattung Einfluss zu nehmen, sei dem Auswärtigen Amt nicht möglich.

Eine spezifische finanzielle Förderung von Hilfsprojekten von Etiopia-Witten sei für das AA nicht möglich, da diese nur an große, hierfür speziell zertifizierte humanitäre Hilfsorganisationen, wie das Rote Kreuz oder Misereor vergeben werden können.

Mitglieder unserer Gruppe stellten besonders schwer zu lösenden Probleme dar. Beispielhaft bei den Bemühungen, die vollständig aufgebrauchten Vorräte der Universitätsklinik in Mekelle, das Ayder Hospital, wieder mit allen wichtigen speziellen Medikamenten und medizinischen Materialien, wie sterilen Handschuhen, Nahtmaterialien für Operationen, sterile Schläuche für Beatmungsgeräte etc. neu und kontinuierlich zu versorgen. Anfragen bei den in Äthiopien tätigen, deutschen, medizinisch tätigen NGOs einschließlich des Internationalen Roten Kreuzes habe bisher keine Lösungsmöglichkeiten erkennen lassen.

 

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