Der Verein Etiopia-Witten
Seit dem Beginn der Covid Epidemie im März 2020 und dem Ausbruch des Tigray Krieges im November 2020 in unserem Tätigkeitsgebiet in Äthiopien ist es dem Verein aus Sicherheitsgründen nicht mehr möglich, Mitglieder oder Beauftragte aus Deutschland nach Tigray zu entsenden.
Auch fast zwei Jahre nach Beendigung des Krieges in Tigray hat sich die Sicherheitslage in Äthiopien nicht verbessert. Der Wiederaufbau in Tigray gelingt bisher nicht.
Angesichts der Schwere der Notlage in Tigray und der glücklicherweise weiter bestehenden ausgezeichneten persönlichen Verbindungen zu den engagierten und zuverlässigen leitenden Ärzten des Ayder Hospitals sowie zu den von uns errichteten Schulen, engagiert sich Etiopia-Witten nun gezielt, humanitäre Hilfe für die Not leidenden Mitarbeiter des Ayder Hospitals, seinen Patienten und auch für die Schulen aus seinen Spendenmitteln zu leisten
Etiopia-Witten in aller Kürze
- Etiopia-Witten ist ein von Ärzten 2009 gegründeter, gemeinnütziger Verein mit dem Ziel in Äthiopien Entwicklungshilfe zu leisten
- Der Verein hat seinen Schwerpunkt in der Stadt Witten. Zahlreiche Mitglieder und Unterstützer kommen aus allen Teilen Deutschlands hinzu
- Der Tätigkeitsschwerpunkt ist die Stadt Mekelle, die Hauptstadt der äthiopischen Nordprovinz Tigray, mit dem Universitätskrankenhaus Ayder Referral Hospital
- Seit dem Beginn der Covid-19 Pandemie 2020 und dem Tigray Krieg 2021 sind keine Besuche in Tigray für den Verein mehr möglich. Daher konzentrieren sich die Aktivitäten auf die Sammlung und Übersendung von Spenden für das Ayder Hospital zur Versorgung des Personals und bedürftiger Patienten.
- Der Verein hält engen Kontakt mit dem deutschen Entwicklungshilfe- und Außenministerium in der Frage der Hilfen für Tigray.
- Die Wiederherstellung der vom Krieg schwer beschädigten Grund-Schulen, die der Verein gebaut hat, ist ein weiteres aktuelles Ziel des Vereins (Oktober 2023)
- Die Stadt Witten ist Partnerstadt der Stadt Mekelle seit 2016
- Seit 2011 bis zum Beginn der Covid - Krise Anfang 2020 war der Verein folgendermaßen tätig
- Er sammelt gebrauchte medizinische Geräte, Ausrüstungsgegenstände für Krankenhäuser und sendet sie an Krankenhäuser in Äthiopien
- Fachleute auf medizinischem Gebiet als auch Lehrer, Techniker und Verwaltungsspezialisten auf kommunalem Gebiet sowie Musiker werden nach Äthiopien für mehrwöchige Lehrtätigkeit entsandt
- Gemeinsam mit der Universität Mekelle werden länger laufende medizinische Projekte zur Einführung verbesserter Behandlungstechniken und -möglichkeiten durchgeführt
- Spendengelder werden in Deutschland gesammelt und für den Bau von ländlichen Grundschulen in Äthiopien sowie die Finanzierung von Ausbildungsaufenthalten von äthiopischen Ärzten und Verwaltungsfachleuten in Deutschland eingesetzt
- Musikveranstaltungen in Deutschland und Teilnahme an Veranstaltungen zum Sammeln von Spenden werden jährlich durchgeführt.
Wer steckt dahinter?
Das Engagement für Äthiopien entstand aus einem Zufall: 2008 besuchte eine Reisegruppe aus überwiegend 40 Ärzten und Lehrern das Land. Die Faszination des Vielvölkerstaates Äthiopien mit damals 80 und heute 110 Mio. Einwohnern und den vielen Eindrücken einer völlig anderen Welt führte zu dem Projekt. Im Nachhinein eine gute Wahl.
Der Vorstand des Vereins wurde im Oktober 2021 gewählt. Er besteht aus Dr. Christian Leuner (1. Vorsitzender), Ahmedin Idris (1. stellv. Vorsitzender), Jürgen Jeremia Lechelt (Schatzmeister und Schriftführer) Dr. Karl-Heinz Franz (2.stellv. Vorsitzender) und Theo Pueplichhuisen (Pressesprecher). Regina Rüssemann (Vorstand für besondere Aufgaben), Dr. Frank Koch (Ehrenvorsitzender)
Der Vorstand wird durch einen Beirat in seiner Arbeit unterstützt. Ihm gehören Birgit Bechara, Oliver Czernia, Prof. Dr. Matthias Hoffmann, Marina Idris, Kost Christiane, Helga Mönks, Jörg Niemann und Reinhold Paas an.
Die zahlreichen Aktivitäten werden vom Vereinsvorstand koordiniert und von der engagierten und selbstlosen Arbeit der Mitglieder des Vereins und vielen weiteren Unterstützern möglich gemacht.
Der Vorstand von Etiopia-Witten (2020 mit Covid-19 Masken)
Dr. Christian Leuner, Dr. Karl-Heinz Franz, RA Jörg Niemann (Beirat), Lea Stanke, Theo Püplichhuisen, Jürgen Jeremia Lechelt, Ahmedin Idris
Wieso Äthiopien?
Helfen kann man überall. Äthiopien ist eines der ärmsten Länder dieser Erde. Äthiopien nimmt auf dem UN Human Development Index 2014 Platz 174 von 188 (hinter Afghanistan 171) ein. Jedoch hat es anders als in anderen Ländern der Subsahara Region in den letzten Jahren erkennbare Fortschritte in seiner Entwicklung auf dem Gebiet der Infrastruktur, Ausbildung und medizinischen Basisversorgung gemacht. Das Land hat eine besondere Stellung in Afrika. Es ist Sitz der Afrikanischen Union (Addis Abeba), eine für Afrika sehr wichtige Organisation. Hier durchgeführte Projekte könnten beispielgebend für ganz Afrika sein. Äthiopien ist für Europäer gut „erfühlbar“, allein wegen der über Jahrhunderte gehenden christlichen Traditionen im Land.
Der Schwerpunkt unserer Aktivitäten liegt im Norden des Landes, der Provinz Tigray mit ihrer Hauptstadt Mekelle.
Das Klima in Nord- und Mittel-Äthiopien ist für uns, die wir uns arbeitend mehrere Wochen bis Monate im Land aufhalten, gut verträglich. Bedingt durch die Hochlandlage um 2000 m liegen die Tagestemperaturen das ganze Jahr über um 25 °C und in der Nacht um 12 °C. An vielen Stellen besteht wegen dieser Höhenlage nur eine sehr geringe Malaria Infektionsgefahr.
Die persönlichen Risiken sind in den Städten und auf dem Land, bis auf geringe Ausnahmen, nicht hoch im Hinblick auf eine geringe Allgemeinkriminalität und bisher nur sehr selten und in abgelegenen Gegenden aufgetretene terroristische oder räuberische Aktivitäten. Sie sind weitgehend auf Verkehrsunfälle und die typischen akuten Magen-Darminfekte beschränkt. Stromausfälle und Störungen der Wasserversorgung treten auch in den großen Städten häufig auf. In modernen Hotels sind Generatoren und teilweise eigene Brunnen für die Versorgung der Gäste vorhanden.
In Äthiopien gibt es für ca. über 96 Millionen Einwohner ca. 5.000 Ärzte (Angabe für 2016 des äthiopischen Gesundheitsministeriums). In Deutschland sind das weit über 200.000 Ärzte für die ähnliche Bevölkerungszahl.
Zahlreiche Ärzte im Ruhestand in und um Witten haben ihre Bereitschaft zum Einsatz in Äthiopien bekundet und sind teilweise dort schon teilweise bei zahlreichen Einsätzen tätig geworden. In den letzten Jahren haben sich zusätzlich zahlreiche Ärzte und andere Fachleute, noch beruflich aktiv oder im Ruhestand, aus vielen Teilen Deutschlands als Mitglieder oder Unterstützer dem Verein angeschlossen und unterstützen tatkräftig die Projekte.
Ein wesentlicher Grund für das Engagement des Vereins in Äthiopien ist die in den letzten Jahren für Afrika relativ stabile politische Situation im Lande, die gute Kooperationsfähigkeit der staatlichen Institutionen, ein engagiertes staatliches Programm zur Entwicklung der medizinischen Versorgung und zum Aufbau des Bildungssektors auf allen Ebenen. Dies gibt dem Verein die Zuversicht durch ein langfristiges und breites Engagement konkrete und nachhaltige Verbesserungen der Lebensumstände der Menschen in Äthiopien zu erreichen und dazu beizutragen, dass weniger gut ausgebildete Ärzte und andere Fachleute das Land verlassen.
Einige Menschen hinter Etiopia Witten e.V.
Arzt für Innere Medizin – Kardiologie, wohnt in Bielefeld, seit Oktober 2017 erster Vorsitzender
Langjähriger leitender Oberarzt im Klinikum Bielefeld im Ruhestand. Umfangreiche Erfahrungen als Interventioneller Kardiologe im Herzkatheterlabor sowie auf dem Gebiet der Echokardiografie und der Intensivmedizin. Seit 2013 mit dem Aufbau der Kardiologie mit einem Herzkatheterlabor im Ayder Universitätshospital in Mekelle - Äthiopien beschäftigt. Er ist an weiteren Projekten auf dem Gebiet der Kardiologie beteiligt. Seit 2016 Webmaster der Webseite www.etiopia-Witten.de. Bisher mehrfache jährliche Aufenthalte in Äthiopien.
etiopia-witten@online.de
Initiator der Gründung und stellvertretender Vorsitzender des Vereins Etiopia-Witten.
Geboren und aufgewachsen in Eritrea, Medizinstudium und Facharztausbildung in Deutschland, als hausärztlicher Internist in Witten seit 1993 niedergelassen.
Engagement für Eritrea und Äthiopien seit langen Jahren. Mitglied des Hammer Forums, welches sich seit 1991 für Kinder in Krisengebieten einsetzt. Experte für Organisation von Spenden und Transport. 2009 Gründer des Vereins Etiopia-Witten. Schwerpunkte: Spendenbeschaffung, Spendentransport, Vereinsorganisation, Kontakt zur äthiopischen Diaspora und den äthiopischen Partnern. Träger des Bundesverdienstkreuzes am Band seit 2019.
Seit 2019 Mitglied des Vorstands und seit mehreren Jahren im Beirat von Etiopia-Witten tätig. Aktuell hat er die Funktion des Schatzmeisters übernommen.
Diakon, Erzieher, Suchtkrankenhelfer, Krankenpfleger. Tätigkeit als Seelsorger am Knappschafts-Krankenhaus Bochum. Er verfügt als Vereinsmitglied bei FairBunt Witten e.V. und Mitglied des Bürgerforum Witten (Sachkundiger Bürger im Stadtrat Witten) über umfangreiche Kontakte für die Weiterentwicklung der Zusammenarbeit der Stadt Witten und der Unterstützung der Hilfsaktionen des Vereins Etiopia-Witten. Er besuchte Äthiopien mit dem Verein Etiopia-Witten.
Seit 1984 in Witten niedergelassener Internist und Lungenarzt. Mitglied der ersten „Äthiopien Expedition“ 2008, Gründungsmitglied und Schatzmeister des Vereins Etiopia-Witten.
Jahrelanges Engagement für die 3. Welt, u.a. Cubahilfe Bochum, Hilfe für Mali. Reisen in verschiedene Länder mit medizinischer Unterversorgung und Hungerproblematik in Asien und Afrika.
franz@etiopia-witten.info
Seit vielen Jahren Pressesprecher im Verein Etiopia-Witten e.V.
Im Berufsleben langjähriger Geschäftsführer vom Marien – Hospital Witten.
Seit der Pensionierung ehrenamtlich tätig für den Senior Experten Service Bonn mit inzwischen 9 Auslandseinsätzen in Asien und Afrika. Experte für Organisation und Verwaltung.
theo-pueplichhuisen@t-online.de
Seit 3. April 2022 Mitglied des Vorstandes. Seit Oktober 2019 Mitglied im Beirat von Etiopia-Witten. Sie arbeitet als medizinische Fachangestellte und Diabetes Assistentin in Witten. 2014 besuchte sie erstmals Äthiopien mit dem Verein Etiopia Witten. Seitdem engagiere sie sich für den Verein und fliegt regelmäßig mit nach Äthiopien. Sie hat ihren Schwerpunkt im Bereich Etiopia-Witten Education, die sich mit Schulbau in Äthiopien sowie deren Ausstattung und Betreuung befasst.
ina1305@freenet.de
Seit 1975 in Witten niedergelassener Internist.
Gründer und Initiator verschiedener ärztlicher Kooperationsprojekte, denen er teilweise auch vorsteht (ÄQW, Ärzteverein Witten), Mitglied im Rat der Stadt Witten und Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande.
Gründungsmitglied und langjähriger Vorsitzender des Vereins Etiopia-Witten bis Oktober 2017. Seitdem Ehrenvorsitzender. Reisen in verschiedene Länder des ehemaligen Ostblocks und Asiens. Zahlreiche Äthiopienaufenthalte im Rahmen der humanitären Äthiopienhilfe des Vereins.
Experte für Organisation von Spenden und Kontakten. Weiter im Beirat von Etiopia-Witten beratende tätig.
dr.f.e.koch@gmx.de
Gründungsmitglied, Mitglied des Beirats von Etiopia-Witten. Engagiert sich seit vielen Jahren im Bereich des Schulbaues für äthiopische Grundschulen in ländlichen Gebieten.
Ich bin seit 2019 Mitglied des Beirats und derzeitig Student. Als ehemaliger Schüler der Holzkamp-Gesamtschule Witten konnte ich Äthiopien bereisen und mit dem Verein den Grundstein der Basale-Holzkamp Schule im Süden Tigrays legen. Seitdem versuche ich mich in den Bereich Education des Vereins und der Öffentlichkeitsarbeit einzubringen und hoffe, dass ich die Arbeit des Vereins mit meiner Perspektive als Student bereichern kann.
Seit 2019 Mitglied im Beirat des Vereins Etiopia-Witten. Chefarzt für Abdominalchirurgie in der Rafaelsklinik in Münster. Seit 2013 mit Etiopia-Witten jährliche Besuche und OP-Kurse am Ayder-Hospital in Mekelle. Schwerpunkte der Ausbildung äthiopischer Ärzte in der Chirurgie von Bauchspeicheldrüse und Leber, sowie der Schilddrüse und von laparoskopischen Operationen. Einbindung der Chirurgen in die International Hepatobiliary and Pancreatic Association mit Gründung eines äthiopischen Chapters. Erweiterung des Ausbildungsprogramms auf die Krankenhäuser Black Lion und St. Paul's in Addis Abeba.
Langjähriges Mitglied des Beirats von Etiopia-Witten. Ärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe in eigener Praxis in Witten. Ehefrau von Ahmedin Idris. Sie verfügt über Umfangreiche Kenntnisse Äthiopiens durch zahlreiche Reisen längere Aufenthalte im Land. Gründung des Vereins Etiopia Witten ist sie auf allen Ebenen für seine Entwicklung aktiv.
Mitglied des Beirats von Etiopia-Witten seit 2019. Als auf vielen Gebieten tätige psychotherapeutische Psychologin mit Krankenhauserfahrung berät sie seit 2016 im Rahmen der "German Week" von Etiopia-Witten regelmäßig in dem Ayder Hospital in Mekelle die Ärzte für Psychiatrie, hält für sie Vorlesungen und führt workshops für Studenten durch.
christiane.kost@rub.de
Gründungmitglied. Von 2012 bis 2019 Mitglied im Vorstand. Aktuell Beiratsmitglied. Ehemalige Hauptschullehrerin und seit Juli 2009 im Ruhestand. Innerhalb des Etiopia Witten e.V. ist sie eine wichtige Trägerin des Arbeitskreises „Etiopia Education“. Die Knüpfung von Kontakten zu Schulen im Umkreis von Mekelle und die Initialisierung des Projekts „Äthiopien-Tornister“ gehören bisher zu ihren wichtigsten Aufgaben.
Neben ihrem Engagement für Etiopia Witten ist Frau Mönks noch in diversen anderen Einrichtungen ehrenamtlich tätig. So z.B. Dortmunder Freundeskreis Cusco oder als Lesementorin in Sprockhövel.
Gründungsmitglied. Jörg Niemann ist Rechtsanwalt und Notar (im Ruhestand) in Witten. Er steht von Anfang an dem Verein Etiopia-Witten als juristischer Ratgeber bei allen Vereinssachen in Deutschland und wiederholt auch in Äthiopien vor Ort zur Seite. Er ist Mitglied im Beirat von Etiopia-Witten. Er ist leidenschaftlicher Radfahrer. Darüber hinaus ist er in zahlreichen weiteren Vereinen ehrenamtlich engagiert und Mitglied im Bürgerforum Witten.
Ich war Chemielehrer an einem Wittener Gymnasium und habe mich dort schon lange um die Belange der Schule gekümmert. Selbst als Pensionär sehe ich weiterhin nach dem Rechten. Über meinen Schwager, der als Arzt schon lange für Etiopia Witten vor Ort tätig ist, lernte ich den Verein Etiopia Witten kennen. Ich schloss mich der Education Gruppe an und reiste 2018 zum ersten Mal nach Äthiopien. Im Februar 2019 hatte ich die Gelegenheit, zum zweiten Mal zu fahren. Im Winter 2018/19 baute ich zusammen mit anderen Helfern die Intensivstation in Herne ab. Im Juli/August wurde sie in Mekelle von mir wieder mit aufgebaut. In unseren betreuten Schulen in Tigray konnte erreicht werden, dass in dieser Zeit die Chekon Schule komplett neue Schulbänke erhält und die Bänke in der Basale Holzkamp Schule von uns repariert wurden.
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