Reiseberichte Etio-Education

Besuch der Ayder Elementary School Mekelle und des Kindergartens 2018

Autor: Ulrike Hansen, Lehrerin aus Geesthacht - Deutschland

Bericht über ihre Reise vom 05.02.2018 bis 27.02.2018 mit ihrem Mann Martin Hansen nach Mekelle, der im Ayder Referral Hospital als Elektroingenieur ehrenamtlich tätig war.

Lageplan Ayder Elementary School und Kindergarten MekelelLage:
In Mekelle, Stadtteil Ayder nördlich des Ayder Referral Hospitals liegt die Ayder Elementary School auf einem großzügigen Schulgelände mit den Gebäuden

  • Memorial Building (doppelgeschossig)
    bestehend aus einem Gedenkraum für die Opfer des Bombenangriffs von 1990, ein Raum für die Bibliothek und ein Raum für den Kindergarten.
  • 1 Gebäude für Lehrerzimmer (ebenerdig)
  • 1 Gebäude für die Schuldirektion (ebenerdig)
  • 8 Gebäude für Klassenräume (ebenerdig)
  • 1 Sanitärgebäude (unbenutzt)

 

Zwischen den Gebäuden sind die Wege befestigt / gepflastert.

Allgemeines
In der Ayder Elementary School werden ca. 1600 Schülern und ca. 50 Kindergartenkinder von 52 Lehrkräften unterrichtet.
Weil nicht genügend Gebäude und Lehrer zur Verfügung stehen, findet der Unterricht in zwei Schichten statt.
Die Kindergartenkinder werden ca. 3 Stunden täglich betreut.

 

Ausstattung Kindergarten
Für den Kindergarten steht ein Raum im Memorial Building, wo auch die Bibliothek untergebracht ist,  zur Verfügung.

Der Raum ist für ca. 40 - 50 Kinder im Alter von ca. vier, fünf und sechs Jahren sehr klein. Zu dritt -teilweise zu viert-  sitzen die Kinder an einer Schulbank.
Als Unterrichtsmaterial stehen Schautafeln mit dem englischen Alphabet, Tigrinya-Buchstaben, Vogelarten und Körperteilen zur Verfügung.
Jedes Kind hat ein Schreibheft.

Die Kinder werden von nur einer Lehrkraft im gesamten Klassenverband unterrichtet.

Im Zugangsbereich zum Kindergartenraum befindet sich ein überdachter, schattiger Vorplatz, der für den Kindergarten genutzt wird.

 

Ausstattung Schule
Die Ausstattung der 8 Schulklassengebäude bestehen aus Schulbänken, einer Tafel und z.T. Bildtafeln mit englischem Alphabet und Mathematik-Grundlagen.

 

Möglichkeiten für eine Förderung und Aufwertung/Qualitätsverbesserung
im Kindergarten:

  • Reparatur von Schulbänken. Es können nicht alle Bänke genutzt werden, da die Tischflächen repariert werden müssen.
  • Beschaffung eines Regals für die Schultaschen und das Unterrichtsmaterial.
  • Beschaffung von einfachen Taschen für die persönlichen Hefte der Kinder.
  • Beschaffung von Bleistiften und Buntstiften, die im Klassenraum verbleiben sollten.
  • Herstellung einfacher Unterrichtsmaterialien zum Begreifen von Zahlen, Mengen und Buchstaben(Laminieren von Buchstaben und Zahlen).
  • Nutzung der Bibliothek im Obergeschoß für Lesestunden, um die Kinder an das Vorlesen und selbst Erfassen von Büchern heranzuführen.
  • Kopieren von Arbeitsmaterial / Arbeitsblätter für alle Kinder.
    Es sind z.Z. nicht ausreichend offizielle Arbeitsbücher verfügbar und auch nicht beschaffbar/bestellbar.

Bei dem Besuch von anderen Kindergärten und Schulen wurde gezeigt, dass der Unterricht mit landesüblichen, und pädagogisch wertvollen Material aufgewertet werden kann.
Eine Unterstützung zur Förderung der Eigeninitiative von Lehrern und Eltern in diesem Bereich wäre sinnvoll.
Eine starke Verbesserung für den Kindergarten wäre durch die Anstellung einer Helferkraft zu erreichen. Damit könnte die Klasse für Aufgaben geteilt werden.

 

Möglichkeiten für eine Förderung und Aufwertung/Qualitätsverbesserung
in der Schule:

  • Beschaffung von ausreichend jahrgangsbezogenen Schulbüchern

! offizielle Bücher sind nicht frei beschaffbar/bestellbar !

  • Beschaffung von fächerspezifischen Informationstafeln
    (Welttafeln, Pflanzen-, Tiere-, Mathematik-, Chemie-, Physik- usw.)
  • Beschaffung von Material für den Chemie- und Physikunterricht
  • Unterstützung bei der Renovierung der Klassen-räume/häuser.

 

Mögliche bauliche Projekte

  • Reparatur/Verbesserung der Wasserversorgung und Sanitäranlagen
  • Herstellung eines großen beschatteten Aufenthaltsplatzes auf dem Freigelände
  • Herstellung eines extra Raumes für Schüler, die am Wochenende ihre Hausaufgaben in der Schule erledigen.
    (Die Schule bietet schon jetzt einen Klassenraum für diese Aufgabe. Dadurch kann dieser Raum aber keine Unterrichtsmaterialien enthalten)
  • Das Freigelände durch Sport und Spielgeräte aufwerten.

 

Ayder Elementary School Mekelle Memorial Building


Memorial Building

Ayder Elementary School Mekelle Kindergarten-Raum
Kindergartenraum

 

Ayder Elementary School Mekelle Überdachter Vorraum

Überdachter Platz vor dem Eingang

 

Ayder Elementary School Mekelle Kindergarten - Schulzimmer

Kindergarten - Klassenraum

 

Zählübung mit den Kindergartenkindern

 

Ayder Elementary School Mekelle Abeitsbuch für den Kindergarten Ayder Elementary School Mekelle Arbeitsbuch für Kindergarten 2

 

Arbeitsbuch für den Kindergarten

 

Ayder Elementary School Mekelle Buildings 1 Ayder Elementary School Mekelle Buildings 2

 Gebäude der Klassenräume

 

Ayder Elementary School Mekelle Class rooms Ayder Elementary School Mekelle Class Room 2


 Klassenraum

Ayder Elementary School Mekelle Chemieraum Ayder Elementary School Mekelle Chemieraum 2

Ayder Elementary School Mekelle Chemieraum 3

Chemie-Räume

 

Ayder Elementary School Mekelle Panorama Bild

Panoramasicht vom Ayder Hospital auf das Schulgelände

 -Ende des Berichts -

Erste Reise nach Äthiopien März 2017 aus der Webseite der Holzkampschule Witten

Schuleröffnung in ÄthiopienWir, Bernd Schröder (Abtl. 8/9/10), Cedric Spennemann, Laura Schmidt und Finn Niclas Löhr (alle EF), erlebten großartige Tage in Mekele (Äthiopien). Die Eindrücke waren einmalig, großartig und umwerfend. Nach der Anreise am Freitag mit der 27 köpfigen Reisegruppe des Vereins ethiopia-Witten unter der Leitung des Wittener Arztes Dr.A.Idris über Adis waren wir in Mekele angekommen und sehr gut untergebracht.

Am 5.3. haben wir eine wunderbare Rundreise durch das Hochland von Äthiopien unternommen mit der Besichtigung zahlreicher Kirchen und der ersten Moschee und dem ausgiebigen Besuch einer spanischen Missionsstation, deren Begründer hier auf einer Fläche von 8 Hektar einen Mustergarten angelegt hat und ähnlich einer Berufschule SchülerInnen, aber auch Erwachsene, anleitet, mit welchen Planzen und Anbaumethoden sie ihre Felder hier in einem der ärmsten Länder der Welt bestellen sollen.

Am 6.3.2017 konnten wir dann ganz großes Kino erleben. Unter den Augen von ca. 1000 Bewohnern von Mekele, des deutschen Botschafters aus Adis Abeba, unserer gesamten Gruppe, einer Musiktanzgruppe und einer Blaskapelle konnten wir einer Zeremonie beiwohnen, die zwei Ziele verfolgte.

Erstens wurde im Rahmen der neuen Städtepartnerstadt Witten-Mekele eine der größten Straßen Mekeles in 'Wittener Straße' umbenannt und zweitens das gestiftete Feuerlöschfahrzeug mit Drehleiter feierlich enthüllt. Die großartige Feier endete nach viel Musik, zahlreichen Reden und Danksagungen natürlich erst, nachdem aus 25 m ein ordentlicher Wasserstrahl geschossen wurde.

Übergabe Feurwehrauto MekelleFeuerwehr Leiter Mekelle

Während die mitreisenden Ärzte, Krankenschwestern, Feuerwehrleute, Stadtplaner und Polizisten sich dann mit ihren jeweiligen Kooperationspartnern an die Arbeit begaben, durfte unsere Gruppe 'Education' sich aufmachen, die erste vom Verein ins Leben gerufene Grundschule Duramba zu besuchen. Mit viel 'welcome, welcome - Rufen wurden wir von allen Beteiligten unglaublich herzlich empfangen. Die Schule macht gewaltige Fortschritte, verfügt mittlerweile über vier Klassenzimmer, eine Lehrerstationen und seit neuestem über eine eigene Brunnenanlage. Die Ziele an dieser Schule wurden in einem Kooperationsgespräch mit den Beteiligten vor Ort wie folgt verabredet.

Zum Schutz vor Hyänen und wilden Tieren sowie zur Eigentumssicherung soll eine Mauer/ ein Zaun um die gesamte Anlage gebaut werden. Darüber hinaus ist die Anlage eines Schulgartens in der Nähe des Brunnens geplant und dessen Planung durch eine ortsansässige Agrarfachfrau ausgemacht.

Bernd Schröder mit Schülerin in Äthiopien

Nach einer gewöhnungsbedürftigen Nacht in einer 'Lodge' wurden wir am nächsten Tag in der Nähe von Adi Abi von einer riesengroßen Menge erneut herzlich empfangen. Hier wurde die Laelay Sekon Schule, ebenfalls eine Grundschule, nach einjähriger Bauzeit feierlich mit allem Tamtam eröffnet. Hier stellt sich das Problem, dass die Toilettenanlage nicht funktioniert. Aufgrund fehlenden Wassers sucht Herr Dr.Idris mit seinem Verein hier nach einer Kompostierungsanlage. Dazu werden nach dem jeweiligen 'Geschäft' Holzspäne eingebracht, der Kanister dann an anderer Stelle mit Gras und Ähnlichem geschichtet wird, so dass nach ca. drei Monaten ein verwertbarer Dünger entsteht, der auf die Felder aufgebracht werden kann. Da hier in der Gegend nur wenig Holz zu Verfügung steht, kooperiert Dr.Idris mit einem Labor in Berlin, welches prüfen soll, ob das Verfahren auch mit dem örtlichen Boden (Bodenproben sind eingesammelt) funktioniert.

Am nächsten Morgen machten wir uns auf in den südlichen Teil der Region Tigray, um dort für 'unsere Schule' den Grundstein zu legen. Das ganze Dorf war auf den Beinen und begrüßte uns mit einem Empfang, der bei dem ein oder anderen eine Gänsehaut hervorgerufen hat.

Kinder bei Schuleröffnung Äthiopien

Es war ein Betonsockel vorbereitet, auf dem wir dann eine Steinplatte mit einer entsprechenden Inschrift einmauerten. Nach zahlreichen Reden und guten Wünschen für das Projekt, mussten wir uns dann in unsere Geschenke - eine übergroße Baumwolldecke- hüllen, und da wir das natürlich nicht in der richtigen Weise taten, brach schallendes Gelächter des ganzen Dorfes aus. Allerdings halfen Sie uns dann, die Umhänge doch richtig zu tragen. Die Männer wurden noch mit einem standesgemäßen Holzstab ausgestattet und mussten sich zu den Klängen der Musik noch taktvoll bewegen.

Eine bewegende Feier, weil hier doch die Schule entsteht, die die Holzkamp- Gemeinde zu einem großen Teil mit über 25.700 Euro gesponsert hat und die in Zukunft vier Klassen beherbergen wird. Man wird erst recht demütig, wenn man das 'Klassenzimmer' gesehen hat, wo wir den derzeitigen Unterricht noch besichtigen konnten, einen aus Ästen bestehenden Unterstand. Die restlichen drei Klassenzimmern waren der Regenzeit zum Opfer gefallen.

Ich bin gespannt, wie die Holzkamp Bassale, so der Name der neuen Schule, in einem Jahr aussehen wird.

Grundstein für Schule in Äthiopien

Nach einer weiteren Außenübernachtung in einem 'Motel' mit drei getöteten Cochroaches besuchten wir die vierte der von ethiopia-witten betreuteten Schulen in Chekon. Hier hatte der Verein einen Computerraum eingerichtet, der nicht nur von den Schülern und Schülerinnnen der Umgebung in mehreren Tagesabschnitten, sondern auch von anderen Schulen und den Eltern am Wochenende genutzt wird. Ein Besuch in einer Krankenstation, in der vor allem Geburtshilfe, Aidsvorbeugung und Aufklärung zur Geburtenkontrolle praktiziert wurde, gehörte ebenfalls zum Programm.

Wir Holzkämper wurden von der Gruppe 'Education' (Birgit Beschara, Helga Mönks, Sabine Schmelzer und Regina Rüsmann) wunderbar aufgenommen und in jeder Hinsicht unterstützt. Dank unseres Dolmetschers Aynealem Gebremedhin fühlten wir uns immer sicher, auf allen Märkten und in jedem Gelände gut behütet und in jeder Hinsicht in allen Fragen bestens informiert. Dass wir gelernt haben, aus auf Kakteen sitzenden Läusen den biologischen Farbstoff karminrot zu gewinnen, den man z.B. im Aperol gespritzt findet und dass auf einer Plantage Erdbeeren für den saudiarabischen Markt angebaut werden, sollen nur als Beispiele für die zahlreichen Erfahrungen hier genannt sein.

Am Samstag der Reisewoche durften wir noch einen Teil der Hauptstadt Adis Abeba kennenlernen. In einer sehr anstrengenden (über 30 Grad) Stadtrundfahrt konnten wir uns ein Bild von dieser pulsierenden Großstadt im Herzen Afrikas machen und letzte Souvenirs wie den Weltklasse-Kaffee und anderes einkaufen.

Was bleibt?

Ein Dank an alle, die uns vier Holzkämper ver- und umsorgt haben.

Ein Dank an Herrn Dr. Idris für die umfassende Organisation und perfekte Betreuung in dieser Woche.

Die Einsicht, dass wir vier die einzigen von der 27 köpfigen Gruppe waren, die hier Urlaub gemacht haben. Alle anderen, die Ärzte, Polizisten, Feuerwehrleute, Krankenpfleger, Physiotherapeuten, Krankenschwestern, Diätassistenten, Medizintechniker, Stadtplaner und Abfallspezialisten haben hier eine Woche und z.T. auch mehr ihres Urlaubs geopfert, um in der Stadt Mekele entweder im Ayder Hospital oder in den entsprechenden Dezernaten ihr Wissen an die Äthiopier weiterzugeben.

Hilfe zur Selbsthilfe, mit großem Engagement und viel Freude von 'Gutmenschen' aus einem der reichsten Nationen für eines der ärmsten Länder der Erde. Großartig!!!

Das Wissen, dass unser gespendetes Geld bestens aufgehoben und auch so eingesetzt wird, wie es angekündigt ist.

Und die Hoffnung, dass wir Holzkämper diese Vorhaben weiter unterstützen werden.Schüler einer Grundschule in Äthiopien

Verabredet ist von uns Vieren:

-    Eine Ausstellung

-    Weitere Berichte im Querschnitt

-    Einen weiteren Erlös des kommenden Sponsorenlaufes

-    Berichte in allen Klassen über das Erlebte u.s.w.

 

Danke für alles

B.Schröder

Grundsteinlegung für ländliche Schule in Laelay 2016

Kurzbericht
Gemeinsam mit dem Leiter Tigray Development Association (TDA)  und dem Präsidenten der Universität Mekelle besuchten wir die Baumschule Laelay, um dort der feierlichen Grundsteinlegung für eine weitere Schule mit finanzieller Unterstützung des Vereins Etiopia-Witten, der TDA und der Universität Mekelle beizuwohnen. Wir wurden von einer großen Zahl von Kindern, die zum Teil noch nie einen "Ferengy" sprich "Weißen" gesehen haben, den Lehrern, Priestern und einigen Eltern freundlich und unter Rufen von Bildungs-Slogans und Trommeln der Priester empfangen. Nach Verteilung der mitgebrachten kleinen Geschenke für die Kinder wurde die Grundsteinlegung mit anschließenden Reden feierlich zelebriert.

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Bericht Eröffnung Schule in Duramba 2016

Erster Kurzbericht

Im Rahmen der "German Week" in Ätiopien mit Schwerpunkt im Norden des Landes und seiner Hautpstadt Mekelle sind die Schulprojekte in der ländlichen Region nahe der Stadt Abi Adi im Nordwesten von Mekelle besucht worden. Der Bau wurde aus Spendemitteln des Vereins Etiopia-Witten, der Tigray Development Assiociation und der Universität Mekelle finanziert. Ein gelungens Gemeinschaftswerk.

Bei einem ersten Besuch wurde die ehemalige Baumschule als jetzt festes Gebäude festlich eingeweiht. Wir wurden von einer großen Menschenmenge aus Schülern, Lehrern, Priestern und Eltern freudig und lautstark musikalisch begrüßt. Nach den Eröffnungsreden wurde Wasser, Brot und Honig an alle Anwesenden gereicht.

 

 

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So wurden wir von den örtlichen Würdenträgern für die Eröffnung des Schulgebäudes empfangen

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Das neue Schulgebäude liegt vor iuns

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Die Eröffungsfeierlichkeiten

Personen von links nach rechts: Herr Tadelle Hagos Belay von der Tigray Development Association (TDA); Dr. Kindeya Gebrehiwot (PhD), Präsident der Universität Mekelle; Lehrerin Frau Birgit Bechara, Mitglied von Etiopia-Witten - Education; Lehrerin Frau Helga Mönks, Mitglied von Etiopia-Witten - Education; ; Internist Ahmedin Idris, Vorsitzender des Vereins Etiopia Witten; Lehrerin Dagmar Oeser, Mitglied von Etiopia-Witten - Education.

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Die Besuchder der Eröffnungsveranstaltung im Schatten eines Felsens

Reisebericht Etiopia Education Feb. 2015

Dienstag, 24.2. 2016 Mekelle - Äthiopien

Von Mekelle aus um 6 Uhr Fahrt Richtung Abi Adi zur ca. 150 km entfernten 1. Baumschule zwecks Grundsteinlegung für den Schulneubau. Begleitet wurden wir von den Musikern, großen Teilen des Ärzteteams, Vertretern von TDA plus Fernsehteam.

Ankunft gegen 10:30 Uhr. Uns wurde ein großer Empfang bereitet: Eine Prozession von Priestern, Dorfältesten, große Gruppe von singenden und tanzenden Dorfbewohnern/Eltern und 500 Schulkindern kam uns entgegen und führte uns zu dem Schulstandort.

Wir staunen über den Unterricht unter verschiedenen Bäumen in verschiedenen Klassen, wo uns Kinder und Lehrer ihre Rechen- und Englischkünste vorführten. Eltern hatten im vergangenen Jahr begonnen, kleinere Mauern im Viereck aufzubauen, die als provisorische Schulräume fungierten. Die Kinder sind lern- und wissbegierig und stolz zu zeigen, was sie können.

Unser Eindruck: Alle freuen sich über unser Kommen und darüber, dass der Schulbau nun vorangehen wird.

Neben einer großen Felsenhöhe wurden wir „abgestellt“ – vor uns ein Tisch mit Getränken und Speisen: köstliche selbstgebackene Brote, typisch äthiopischer Honig in riesigen Mengen, Früchte (Orangen, Bananen), Keimlinge etc.

Wir wurden bewirtet, es gab Ansprachen (Gouverneur, Kreisvertreter, Ahmedin und wir) und danach wurden unsere Musiker aktiv: Auch wir haben Schwung!!! Bob zauberte „Bruder Jakob“ aus dem Ärmel und alle Kinder sangen begeistert im Kanon mit (lalala).

Danach stellten sich die Kinder in Reihen auf und erhielten kleine Geschenke. Seifenblasen waren der Hit! Die Lehrer bekamen für die Klassen Bälle, Federballsets und Springseile.

Dann ging es zur Grundsteinlegung. Wieder feierliche Worte, eine Marmorplatte (siehe Foto) und viel Jubel. Wir haben auch Sabine Geuser-Knoll bedacht, die durch ihre große Spende das Projekt mit ermöglicht hat.

Von der Prozession zum Bus begleitet, fiel uns der Abschied schwer.

Wir haben die Zusage, dass der Bau in vier Wochen beginnen wird; Fertigstellung im September! Es werden vier Klassenräume, ein Lehrerzimmer und Toiletten für Mädchen und Jungen gebaut.

Besuch der zweiten Baumschule

Die Fahrt ging weiter ins Landesinnere – brütende Hitze, Staub. Trockenste Verhältnisse, ausgedörrte Landschaft. Weit und breit nur Bäume, Sträucher und Steppe.

Wieder ein herzlicher Empfang durch 300 Kinder, Eltern und Lehrer. Im Vergleich  zum letzten Jahr haben sich die Verhältnisse schon geändert: Die Eltern haben für die Klassen 4-6 ein Schulgebäude errichtet. Unter den Bäumen der jüngeren Klassen haben wir den Unterricht besucht. Danach stellten sich die Kinder im möglichen Grundriss des erwarteten Schulgebäudes auf. Bob und die anderen Musiker sangen wieder mit den Kindern und danach erhielten diese die mitgebrachten kleinen Geschenke. Die Lehrer konnten sich auch über Bälle freuen.

Danach wurden wir unter einer riesigen Plane mit Brot und Honig bewirtet, es wurden Reden gehalten, die anwesenden Eltern lauschten interessiert und applaudierten begeistert.

Über unseren plötzlichen Aufbruch – wegen der bevorstehenden langen Rückfahrt – waren alle enttäuscht.

Sehr bewegt fuhren wir zurück, machten eine Erholungspause in einer Lodge voller wunderbarer tropischer Pflanzen. Erst in der Dunkelheit kamen wir am Hotel an.

Ein Tag voller emotional aufwühlender Erlebnisse ging zu Ende.

Mittwoch, 25.02.:

Heute machte sich eine kleinere Gruppe auf den Weg zur Chekon School, die seit 2014 über einen PC-Raum mit 20 Computern verfügt, um uns über den Stand der Dinge zu informieren. Nach ca.3 stündiger Fahrt kamen wir an und wurden von einer Delegation Lehrern und Schüler am neu errichteten Eingangstor erwartet und auf den Schulhof geführt. Zwar gibt es immer noch keinen schützenden Zaun, es fehlen die Mittel, aber es wurde ein abgetrennter Spielplatz mit diversen Spielgeräten errichtet, worüber wir sehr erfreut waren.

Zuerst besichtigten wir einen Fachraum mit liebevoll selbstgestaltetem Unterrichtsmaterial für z.B. den Biologieunterricht, danach ging es voller Erwartung zum Computerraum. An jedem funktionierenden Computer (z.Z.t sind vier von 20 nicht zugebrauchen, können und werden aber repariert)  saß ein Kind und arbeitete mit einem Lernprogramm in englischer Sprache. Stolz lasen sie uns die zu bearbeiteten Texte vor. Trotz extrem schlechter Luft in diesem Raum arbeiten Kinder und Lehrer konzentriert und gerne hier.

Danach besuchten wir  die einzelnen Klassen. Die Kinder saßen zu dritt oder viert auf Bänken vor Pulten und ließen uns ihre Schulhefte bewundern. Einige Kinder waren bereits stolze Besitzer von Tornistern Wittener Schulkinder (Foto), aber viele zeigten auf Befragung noch Bedarf. Wir werden also weiter sammeln. Wieder wurde mit den Kindern gesungen, Süßigkeiten verteilt und Birgit versorgte die Lehrer mit vielen Paketen Tafelkreide. Diese ist dringend notwendig, da die Kinder neben ihren Schulheften auch über kleine Tafeln verfügen, die sie für ihre Schreib- und Rechenübungen benutzen.

Wir verließen auch diese Schule nur ungern, fuhren aber zufrieden und mit einem guten Eindruck über erreichte Fortschritte zurück.

Donnerstag, 26.02.:

An diesem Tag ließen wir es etwas ruhiger angehen, blieben im erholsamen Hotelgarten und machten uns an den hier zu lesenden Bericht. Später besuchten Birgit, Martina, Jörg und Aynerlem (TDA) eine Tischlerei (eine gemeinnützige Arbeitsbeschaffungsmaßnahme) in Mekelle, um sich über die Einrichtung mit Tischen, Stühlen, Tafeln für die zu errichtende Schule (bis jetzt Baumschule) zu informieren. Der Besuch war sehr informativ. Es konnte der Auftrag für den Bau der Möbel vergeben werden. Einzelheiten dieses Auftrags werden mit TDA vor Ort besprochen.

Am Abend besuchten alle das gemeinsame Openair-Konzert äthiopischer und unserer  Musiker in Mekelle. Einige tausend  Zuschauer genossen es in entspannter Athmosphäre.  

Freitag, 27.02.:

Aufgrund einer durch einen uns unterstützenwollenden Mitarbeiter  geschenkten Anzeige im Wirtschaftsmagazin Brand eins, hatte sich Herr Till Gröner von der Organisation „Grünhelme“ gemeldet und uns angeboten für Etiopia Witten eine weitere Schule zu bauen, wenn wir ein geeignetes Objekt finden würden.

Deswegen machten wir (Birgit, Martina, Helga) uns nun auf den Weg nordwestlich von Mekelle nach Edagaarbi (Wereda Werie-Leke / Kebele Adihedem) zusammen mit Herrn Weldeslasie Reta und Aynerlem von TDA Mekelle und Frankfurt. TDA kennt dort einen Standpunkt, der dringend unterstützt werden sollte. Die Melea Primary School (Level grade 1-4) liegt in der Nähe o.g. Ortes, 7 km von der nächsten Junior School und 18 km von der nächsten Highschool entfernt.

Wir fanden folgende Situation vor: drei von den Eltern schon provisorisch errichtete niedrige Steinhütten, die mit Reisig bedeckt waren. Insgesamt 300 Kinder werden dort auf Steinen sitzend von sechs LehrerInnen in zwei Schichten unterrichtet. 415 Familien leben im Einzugsgebiet der Schule. Es gibt Wasserzugang durch eine handbetriebene Pumpe ca. 500m vom Schulgrundstück entfernt. Unmittelbar in der Nähe befindet sich eine gut bebaubare, große Ebene. Die Eltern sind bereit, beim Bau der Schule zu helfen.

Nachtrag dazu: Herr Gröner war von diesem Vorschlag sehr angetan und beabsichtigt bald nach Äthiopien zu reisen und vor Ort alles zu prüfen und sich zu informieren.

Birgit, Martina, Helga

Witten, 23.03.15