Archiv

2021

von Christian Leuner

Notleidende Medizinstudenten der Universität Mekelle können Studium fortsetzen

Von den leitenden Ärzten des Ayder Universitätshospitals der Universität Mekelle haben wir die alarmierende Nachricht erhalten, dass u.a. die dortigen Medizinstudenten ihr Studium nicht fortsetzten können, da sie nicht mehr die absolut notwendige finanzielle Unterstützung ihrer Familien bekommen.  Die Studenten erhalten lediglich einen Schlafplatz im Studentenwohnheim und dort sehr einfache tägliche Mahlzeiten. Für den Kauf von Schreibmaterialien und Sanitärbedarf, einschließlich Menstruationsbinden sowie Kleidung benötigen sie die Zuwendung ihrer Familien. Diese sind nun selbst in höchster Not, da sie in großer Zahl nun Kriegsflüchtlinge geworden oder aus andren Gründe ohne Einkommen sind.

Wir wurden daher gebeten, es möglich zu machen, dass die Medizinstudenten eine geringe finanzielle monatliche Unterstützung erhalten, damit sie ihr Studium fortführen und abschließen können. Diese, um zu erreichen, dass weiter die dringend benötigten Ärzte ausgebildet werden können.

Von  der Verwaltung der Universität Mekelle wird die Verteilung der Gelder durchgeführt und dokumentiert. Die Studenten werden als Ausgleich soziale Tätigkeiten für Flüchtlinge in Mekelle ausüben.

Die Listen mit den Namen der Studenten und den ausgezahlten Mitteln wird, sobald es die Kommunikation zulässt, an Etiopia-Witten übermittelt werden.

Es ist gelungen im Einverständnis mit der Gerhard und Paul-Hermann Bauder Stiftung, die für andere, aktuell nicht durchführbare Projekt vorgesehenen Spendenmittel,  fraktioniert an die Universität Mekelle für diesen Zweck zu überweisen.

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von Christian Leuner

Der Initiatior und Co-Vorsitzeder Ahmedin Idris erhält das Bundesverdienstkreuz

Im Kreishaus des Landkreises Schwelm, der für die Stadt Herdecke zuständig ist, wurde am 29. 10. 2021von dem amtierenden Landrat, Herrn Olaf Schade der am 10. Oktober 2019 vom Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier  an den Internisten Ahmedin Idris, den Initiator und Co-Vorsitzenden des Entwicklungshilfevereins Etiopia-Witten e.V.  in einer Feierstunde übergeben.

Verliehen wird der Verdienstorden an in- und ausländische Bürgerinnen und Bürger für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen sowie darüber hinaus für alle besonderen Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland.

Der Verdienstorden ist die höchste Auszeichnung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht.

Nach einer ausführlichen und persönlichen Laudatio des Landrates Olaf Schade in der er auch auf Ahmedin Idris Lebenslauf ausführlich einging, heftete dieser den Orden an die linke Schulter von Ahmedin Idris und übergab ihm die Verleihungsurkunde.

Ahmedin Idris dankte seiner anschließenden Rede für die Ehrung. Seine älteste Tochter Anisa Idris sprach zu diesem Anlass mit bewegten Worten über darüber, dass er nicht nur für seine umfangreichen humanitären Engagements Zeit gefunden habe, sondern auch für seine ganze Familie jederzeit bereit war, da zu sein.

Der Vorsitzende des Vereins Etiopia-Witten, Dr. Christian Leuner hob in seiner Laudatio für Ahmedin Idris nicht nur seinen unermüdlichen Einsatz für die notleidenden Menschen in Äthiopien hervor, sondern auch sein großes Geschick, Probleme aus dem Weg zu räumen und die zahlreichen Mitglieder und Unterstützer des Vereins zu eigenständigen Projekten und Programmen anzuregen und dabei zu unterstützen.

Diese Reden wurden noch einmal am Abend bei der gemeinsamen Feier gehalten, da bei der Feierstunde im Kreishaus vom Landratsamt nur ein sehr kleiner Kreis eingeladen wurde. Dort wurde in der großen Erlöserkirche in Witten Annen mit der Familie, den Freunden, den Mitglieder und Unterstützern von des Vereins Etiopia-Witten und aus der Ferne angereisten äthiopischen Freunden und Verwandten gemeinsam gefeiert.

 

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von Christian Leuner

Etiopia-Witten sammelt Spenden in Witten für die hungernden Menschen in Tigray-Äthopien

Am Samstag, 25. September 2021 feierte der Weltladen Witten mit einem Infostand auf der Bahnhofstraße, gemeinsam mit dem Verein Etiopia Witten und der Stabsstelle für Integration, seinen 6. Geburtstag. Neben den Informationen zum fairen Handel, den Aktivitäten von Etiopia Witten in Äthiopien und zur Städtepartnerschaft Witten - Mekelle, wurden fair gehandelte Bananen verteilt, gab es die äthiopische Kaffeezeremonie und wurden faire gehandelte Produkte des Weltladens verkauft.

Jürgen Jeremia Lechelt, Mitglied Vorstand Etiopia Witten

(V.i.S.d.P.)Etiopia-Witten mit 6 Jahre Weltladen in Witten

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von Christian Leuner

Das Ayder Universitätshospital in Tigray ist ist in größter Not

Dies ist ein Notruf des Bauchchirurgen Dr. Reiye, einer der klinischen Direktoren des Ayder Universitätskrankenhauses in Mekelle, Tigray, Äthiopien, vom 13. August 2021, per Satellitenkommunikation

"Hallo, ich werde versuchen, unsere aktuelle Situation zu aktualisieren. Der erste Punkt wird das Ayder-Szenario sein.

A. Krankenhaus -
1. Es besteht ein gravierender Mangel an Medikamenten und medizinischem Verbrauchsmaterial, da unsere Vorräte, die ohnehin bei weitem nicht ausreichen, zur Neige gehen.
2. CT und MRT sind immer noch nicht funktionsfähig, und man kann sich vorstellen, wie schwer es ist, in einem Tertiärkrankenhaus ohne sie zu behandeln.
3. kein Dialysedienst & 8 Patienten (2 akutes Nierenversagen, 6 chronisch) ( 2 akut) sind allein in den letzten 1 Monat gestorben.
4. Das Krankenhaus kann zu viele Patienten behandeln und die Patienten liegen auf dem Boden und in den Gängen.
5. Die meisten Praktikanten und Assistenzärzte sind wieder nach Hause gegangen, so dass wir einen erheblichen Mangel an medizinischem Personal haben, um den erhöhten Bedarf zu decken.

B. Personal
1. Seit drei Monaten gibt es kein Gehalt mehr, und die Banken sind immer noch geschlossen, Sie können sich also die Frustration vorstellen.
2. Es gibt kein Licht, kein Wasser und ähnliche Probleme (fast alles hat mit Strom zu tun, besonders Kochen und Wasserversorgung).

Ich werde auf den allgemeinen Status der Region zurückkommen."

Reiye

Hier sehen Sie in Bildern, was im Ayder-Krankenhaus (dem einzigen voll ausgestatteten Krankenhaus für 6 Personen in ganz Tigray) verloren gegangen ist:

MRI Machine from Ayder Hospital 2019

Das moderne MRT-Gerät (zur Reparatur werden mindestens 50.000 € für neues Helium benötigt).

 

Modern CT Machine in Ayder Hospital Mekelle 2018

 Das voll funktionsfähige CT-Gerät (zur Diagnose von Hirnblutungen und mehr)

Dialysis Unit in Ayder Hospital Mekell 2017

Die Dialyseeinheit (Patienten mit schweren Nierenkrankheiten sterben innerhalb weniger Tage ohne Dialyse)

 

Die Nachricht im Original in englischer Sprache:

Senior surgeon from Ayder Hospital reports ongoing extreme emergency

"This is an emergency call from the abdominal surgeon Dr Reiye, one of the Clinical Directors of Ayder University Hospital Mekelle, Tigray, Ethiopia on August 13th, 2021, by satellite communication

Hello, I will ll try to update our current situation. The first will be the Ayder scenario.

A. Hospital-

  1. 1.there is severe shortage of medications and medical consumables as we are running out of our stock which was already far less from adequate.
  2. CT & MRI are still not functional, and one can imagine how hard it is to treat without them in a tertiary hospital.
  3. 3.no dialysis service & 8 patients (2 acute renal failure, 6 chronic) ( 2acute) died only  in the past 1 month.
  4. Too much patients for the hospital to treat and patients are lying on the floor and in the corridors.
  5. Most of the medical interns and residents went back home so we have severe shortage of medical human resources to cover the increased demand

 

B: Staffs

  1. No salary for the past 3 months and the banks are still closed so you can imagine the frustrations.
  2. There is no light, no water and related problems ( almost everything is related with electric power especially cooking and water supply)

I'll come back with the the overall regional status"

Reiye

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von Christian Leuner

Soldaten aus Eritrea überfallen und verletzen Dr. Melaku Abriha

 

Dr.Melaku Abriha

Dr. med. Melaku Abriha
©catherinehamlin.org

Der einzige voll ausgebildete äthiopische Gynäkologe in der Stadt Mekelle und medizinische Direktor des Hamlin’s Mekelle Fistula Hospital, Dr. Melaku Abriha, ist vor wenigen Tagen von eritreischen Soldaten gemeinsam mit seiner Frau in seiner Wohnung angegriffen und schwer verletzt worden.

Er ist derzeit der einzige Gynäkologe in der Stadt, der die schweren Verletzungen von in großer Zahl von Soldaten vergewaltigter Tigray Frauen und Mädchen operieren kann.

Nach Informationen aus seiner Familie wurde sein Leben durch die rechtzeitige Ankunft von Nachbarn gerettet. Es wird berichtet, dass seine Verletzungen operativ behandelt werden mussten. Die überfallenden Soldaten sollen ihn aufgefordert haben, die Stadt Mekelle zu verlassen. Die Großstadt mit 400.000 Einwohnern und zusätzlich mehr als 300.000 Flüchtlingen wäre dann ohne frauenärztliche Versorgung. Soweit wir wissen, hat Dr. Melaku dies abgelehnt.

Es besteht die große Sorge, dass es sich bei diesem Angriff durch Angehörige der eritreischen Armee, die sich in Mekelle befinden, um ein systematisches Vorgehen gegen die dortigen Ärzte handeln könnte, um diese aus der Stadt und der Region zu vertreiben.

Seit November 2020 leiden die Menschen in der äthiopischen Nordprovinz Tigray unter größter Not durch kriegerische Auseinandersetzungen in Form von Vertreibung, Tod, Vergewaltigung und Hunger.

Der Entwicklungshilfeverein Etiopia-Witten e.V. steht auch jetzt wie bereits seit mehr als 10 Jahren, in engem Kontakt mit den Ärzten in Mekelle und hilft dort auch zurzeit mit eigenen Spendenmitteln bei der Versorgung mit Medikamenten und medizinischen Hilfsmitteln.

Um den Angriffen auf Ärzte in Mekelle und in ganz Tigray sowie den Versuchen, sie zu vertreiben Einhalt zu gebieten rufen wir die deutsche Regierung und die Öffentlichkeit dringend auf, sich für deren Schutz einzusetzen.

 

 

Der Operationssaal im Hamlin's Fistula Hospital Mekelle 2018
©Dr. Christian Leuner

 

Siehe auch:

https://catherinehamlin.org/meet-our-clinical-team-dr-melaku-abriha/

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von Christian Leuner

Spenden von Etiopia-Witten kommen in Tigray an

Gerade haben wir von den leitenden Ärzten des Universitätskrankenhaus Ayder Hospital in Mekelle die Nachricht erhalten, dass  bei Ihnen die dringend benötigten Notfall-Medikamenten und medizinischen Hilfsmittel eingetroffen sind, die von Spendengeldern von Etiopia-Witten in Addis Abeba gekauft und nach Mekelle erfolgreich transportiert werden konnten.

In der äthiopischen Nordprovinz Tigray, in der seit 6 Monaten ein grausam geführter Krieg tobt, herrscht größte Not. Die Krankenhäuser und Sanitätsstationen in der ganzen Provinz sind von Soldaten ausgeraubt und meist zerstört worden und werden es weiter. Das Ayder Hospital ist eines der wenigen Krankenhäuser, das erhalten geblieben ist und notdürftig für die verletzten,  vergewaltigten und erkrankten Menschen Hilfe bringen kann. Da die Patienten vollständig mittellos sind und die äthiopische Regierung keine Medikamente liefert, sind ausländische Spenden aktuell extrem wichtig für das Überleben vieler Menschen dort.

Von den Etiopia-Witten seit vielen Jahren als verlässliche Partner bekannten Ärzten des Ayder Hospitals haben wir heute diese Liste der beschafften medizinischen Materialien erhalten (in englischer Sprache):

The 11k euro was spent on

  1. Emergency medications ( inotrops, antibiotics, fluids, )
  2. Orthopedics consumables (POPs, )
  3. Trauma surgery consumables ( stitches, syringes, gloves)
  4. Procurement of Oxygen

The 10k euro was spent on

  1. Emergency medications and antibiotics
  2. Medications for the gender based vilolence
  3. Medications for the ICU and supplies for orthopedic bullet injuries

Daher bitten wir dringend um Ihre Spenden

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von Christian Leuner

Etiopia-Witten spendet erneut 16.000 Euro die medizinische Versorgung in Tigray

Durch die vieljährige vertraute und freundschaftliche Zusammenarbeit  leitender äthiopischer Ärzte, mit den Ärzten von Etiopia-Witten ist es gelungen, eine gemeinsame Nothilfe-Arbeitsgruppe aufzubauen. Etiopia-Witten überweist finanziellen Spendenmittel für die medizinische Nothilfe in Tigray nach in die äthiopische Hauptstadt Addis Abeba. Die äthiopischen Kollegen, die sich zurzeit dort befinden, kaufen, finanziert von diesen Mitteln, Notfallmedikamente und dringend benötigte medizinische Geräte, die in der äthiopischen Hauptstadt bei Großhändlern zu finden sind. Unter großen, teilweise auch persönlichen Risiken haben sie, Wege gefunden, diese Materialien in die Kriegsregion Tigray zu den unter extremer Not leidenden Menschen in die schwer beschädigten Krankenhäusern zu ihren dort unter schwierigsten Bedingungen arbeitenden ärztlichen Kollegen zu transportieren. Dies u.a. mithilfe des vor Ort tätigen Internationalen Roten Kreuz.

Auf diese Weise ist es jetzt gelungen gezielt die Not auf medizinischem Gebiet für schwerstkranke und - verletzte Menschen zu lindern.

Etiopia-Witten wird diese Hilfsinitiative mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln weiter unterstützen und nach Möglichkeit erweitern.

Daher spenden Sie bitte!

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